Aktuelle Infos zum Deutschlandsemesterticket
Studierende ohne Smartphone haben nun endlich die Möglichkeit, über das Studierendenwerk eine Alternative zu beantragen, um ihr digitales Semesterticket nutzen zu können. Die Kosten dafür belaufen sich auf 15,– € pro Semester, diese könnt ihr euch aber nach der Zahlung durch das Studierendenwerk zurückerstatten lassen.
Alle weiteren Informationen und das Antragsformular findet ihr hier: https://www.stwhh.de/studienfinanzierung/semesterticketerstattung
Solltet ihr Fragen zur Chipkarte und zum Antrag selbiger haben, meldet euch gerne bei den Mitarbeiter*innen des Studierendenwerks:
E-Mail: semesterticket"AT"stwhh.de
Telefon: +49 (0) 40 42 815 5144 und +49 (0) 40 42 815 5145
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Noch immer erreichen uns zahlreiche Anfragen zur Nutzung des D-Semestertickets. Wir möchten uns dafür entschuldigen, dass die Informationslage nach wie vor undurchsichtig ist. Auch wir erhalten viele Infos nur auf Nachfrage und Stück für Stück oder sogar zufällig. Wir verhandeln auf Hochdruck mit dem hvv. Die Bereitstellung der Tickets kann jedoch nur durch diesen erfolgen. Ebenso wie die technische Umsetzung. Deshalb wendet euch bei technischen Anliegen bitte direkt an die S-Bahn Hamburg (SBHH.Kundensupport"AT"deutschebahn.com oder per Telefon: 040 3918 3900).
Wir wollen hier zu Beginn die wichtigsten Fragen beantworten. Für aktuelle Hinweise verweisen wir auf unsere Website, damit ihr über die neuesten Entwicklungen informiert bleibt.
Wenn ich das Ticket in der Wallet abspeichern möchte, habe ich nur zwei Optionen: Google oder Stocard (Klarna). Muss ich deren Datenschutzbedingungen akzeptieren?
Nein. Ihr seid nicht auf Google oder Stocard festgelegt, auch wenn dies (nach jetzigem Stand) suggeriert wird. Wenn ihr die Stocard-Option auswählt, erhaltet ihr eine .pkpass-Datei, die ihr in beliebige Wallet Apps einfügen könnt. Diese müsst ihr allerdings jeden Monat manuell erneuern, da nur in der Google Wallet die automatische Updatefunktion gepflegt wird. Eine Anleitung werden wir die kommenden Tage auf unserer Website veröffentlichen.
Kann ich meine Kinder zwischen 6 und 14 Jahren auf dem D-Semesterticket mitnehmen?
Nein. Der hvv beruft sich hier auf den Mustervertrag zum Deutschlandticket, welcher diese Möglichkeit nicht vorsieht. Im Gegensatz zu anderen Verkehrsverbünden hat er einen Ergänzungsvertrag ausgeschlossen. Im Hamburger Senat besteht jedoch die Absicht der Regierungsfraktionen, ab August 2024 ein kostenloses D-Ticket für Hamburger Schüler*innen einzuführen.
Wie kann ich das Ticket nutzen, wenn ich kein Smartphone besitze?
De facto ist das Ticket zum jetzigen Zeitpunkt leider noch immer nicht ohne Smartphone nutzbar. Seitens hvv wird zwar darauf verwiesen, dass grundsätzlich jedes mobile Endgerät mit Internetzugang genutzt werden kann, so lange ihr euch bei RIDE einloggen könnt, um in einer Kontrolle euer Ticket vorzuzeigen. Also auch z. B. Laptops oder Tablets. An vielen Stationen in Hamburg wird über MobyKlick kostenfreies W-LAN bereitgestellt. Im Alltag halten wir dieses Vorgehen für kaum praktikabel. Wenn ihr in eine Kontrolle kommt, raten wir euch trotzdem darauf zu bestehen, dass euch die Gelegenheit gegeben wird, euer Ticket aufzurufen. Auch wenn es lange dauert. Da der hvv (nach jetzigem Stand) keine Dienstanweisung an sein Kontrollpersonal ausgeben möchte, können wir euch leider nicht versprechen, dass dieses dafür Verständnis zeigt. Für all diejenigen, die von weiter außerhalb kommen, oder das Ticket (wie vorgesehen) im Regionalverkehr nutzen möchten, dürfte dies leider noch schwerer umsetzbar sein.
Heißt das, ohne Smartphone werde ich das Semesterticket niemals nutzen können?
Momentan befindet sich eine alternative Chipkarte in der Entwicklung. Der hvv besteht jedoch darauf, dass die Ausgabe dieser nur gegen Gebühr und nach individueller Prüfung für absolute Ausnahmefälle erfolgt und strikt limitiert ist. Wie sich das Antragsverfahren gestaltet, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt. Ebenso wenig, wann diese Alternative zur Verfügung stehen wird.
Ich hatte Auslagen, weil ich mir zusätzliche Fahrscheine gelöst habe, obwohl ich den Semesterbeitrag rechtzeitig bezahlt habe. Kann ich mir die Kosten erstatten lassen?
Der hvv hat ausgeschlossen, die entstandenen Auslagen zu übernehmen. Wir als AStA haben diese Möglichkeit geprüft, sind dazu aber leider finanziell nicht in der Lage. Wir raten euch dennoch, eure Kosten zu dokumentieren und die Fahrscheine aufzubewahren. Wir sind zwar pessimistisch, aber vielleicht lässt sich politisch noch etwas erreichen.
Warum stellt der hvv keine Zwischenlösung bereit?
Der hvv beruft sich auf die Beschlüsse des bundesweiten Koordinierungsrates. Darin ist festgelegt, dass das Ticket nur per Smartphone oder Chipkarte ausgegeben werden darf. Dies ist eine politische Entscheidung. Technisch wäre die Ausgabe als gedruckter QR-Code problemlos umsetzbar und würde gegenüber dem Smartphone keine Sicherheitsmängel mit sich bringen. Laut Beschluss wird diese Möglichkeit aber seit dem 31.12.23 explizit ausgeschlossen. Während andere Verkehrsverbünde trotzdem Übergangslösungen anbieten, ist der hvv dazu nicht bereit. Allerdings werden laut Aussage des hvv statt 60 € erhöhtem Beförderungsentgelt „nur“ 7 € Bearbeitungsgebühr erhoben, wenn ihr euer Ticket in einer Kontrolle nicht vorweisen könnt und dann in einem Service-Center nachzeigt. Diese Kosten werden wir euch bei entsprechendem Nachweis nachträglich erstatten. Schreibt dafür eine Mail mit dem Betreff „Bearbeitungsgebühr“ an semesterticket"AT"asta.uni-hamburg.de.
Die Beschlüsse des Koordinierungsrates zum D-Ticket könnt ihr hier einsehen:
Warum stellt der AStA keine Zwischenlösung bereit?
Wir wissen, dass von verschiedenen Stellen auf uns verwiesen wurde. Wir haben hvv und S-Bahn diverse Modelle vorgeschlagen und Lösungen gefordert. Alle wurden abgelehnt. Da es letztlich dem hvv obliegt, wie die Fahrtberechtigung in der Praxis kontrolliert und ausgestaltet wird, können wir ohne dessen Kompromissbereitschaft auch als Vertragspartner nicht eigenständig eine Lösung etablieren.
Im Rahmen unserer Möglichkeiten können wir jedoch Folgendes anbieten:
Smartphone-Tauschprogramm: Wir wollen denen, die sich kein Smartphone leisten können, eine Perspektive bieten, ihr digitales Semesterticket zu nutzen. Hierzu ist in den kommenden Wochen ein Programm in Planung, welches vorsieht, dass Studierende ihre alten, ungenutzten Smartphones bei uns im Infocafé (sowie im Café Knallhart und Café Paranoia) abgeben können, damit wir diese an bedürftige Studierende weitergeben. Die Spenden werden wir selbstverständlich von Daten bereinigen.
Wenn ihr also alte Geräte zu Hause habt, bringt sie gerne zu uns!
Wenn ihr ein Smartphone benötigt, werden wir euch über diverse Kanäle, informieren, sobald wir Geräte zur Verfügung haben.
Wir wissen, dass es neben dem finanziellen Aspekt auch andere gute Gründe gibt, auf ein Smartphone zu verzichten. Ihr könnt die Geräte dementsprechend auch lediglich als sehr sperrige Tickets nutzen, ohne auf andere Funktionen zurückzugreifen. Dazu müsst ihr lediglich einmal pro Monat eine Internetverbindung herstellen und euer Semesterticket in eine Wallet-App laden. Danach könnt ihr die Internetverbindung oder auch das Smartphone selbst wieder abschalten, bis ihr in eine Kontrolle geratet. Eine Anleitung dazu werden wir die kommenden Tage auf unserer Website veröffentlichen.
Beitritt zum 9-Fonds: Wer dem im 9-Euro Fonds beitritt, hat die Möglichkeit, etwaige erhöhte Beförderungsentgelte aus diesem u.U. erstattet zu bekommen: https://9eurofonds.de/. Wir weisen darauf hin, dass das Erschleichen der Beförderung durch ein Verkehrsmittel in der Absicht, das Entgelt nicht zu entrichten, nach § 265a Strafgesetzbuch eine Straftat darstellt. Wenn du den Beitragsanteil für das Semesterticket nicht aus dem Semesterticket-Härtefonds erstattet bekommen hast, hast du mit dem Semesterbeitrag deinen Beitrag für die Kosten des Deutschland-Semestertickets geleistet und damit grundsätzlich eine Fahrtberechtigung, deren Nachweis für die, die kein Smartphone haben, bisher politisch verhindert wird. Der 9-Euro Fonds gibt auch die Möglichkeit, dich solidarisch mit all jenen zu zeigen, die sich kein Ticket leisten können. Dazu verweisen wir auch auf den Freiheitsfonds, an den du spenden kannst: https://www.freiheitsfonds.de/
Werdet mit uns politisch aktiv! Die Gestaltung des D-Semestertickets in seiner jetzigen Form ist eine politische Entscheidung, die auf Bundesebene getroffen wurde. Diese ist jedoch nicht naturwüchsig, sondern das Ergebnis politischer Prozesse und gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse. Die einzige Möglichkeit, etwas daran zu ändern, ist, sich zu organisieren und kollektiv aktiv zu werden. Wenn ihr das möchtet, schickt uns eine Mail mit dem Betreff: „Aktion“ an semesterticket@asta.uni-hamburg.de. Der AStA ist eine politische Interessenvertretung der Studierendenschaft, kein bloßer Dienstleister. Unsere Interessen können wir nur gemeinsam durchsetzen.
Bei weiteren Fragen wendet euch auch an: semesterticket"AT"asta.uni-hamburg.de