AStA Welcome Week SoSe 2022
7. März 2022

Foto: AStA/Daha Yeo
Liebe Kommiliton*innen!
Wie jedes Semester haben wir für Studienanfänger*innen, aber auch andere Interessierte eine Welcome Week vorbereitet. Die Welcome Week soll euch einen kleinen EInblick in das politische und kulturelle Leben am Campus geben und Euch auch die Möglichkeit geben den AStA, Eure Studierendenvertretung, kennenzulernen. Wenn Ihr doch nicht teilnehmen könnt, bitten wir Euch, Euch abzumelden, damit noch andere Menschen Euren Platz einnehmen können. Wir werden Euch auch regelmäßig über folgenden Telegramkanal am laufenden halten: https://t.me/welcome_week_uhh. Die genaueren Veranstaltungsbeschreibungen findet ihr unten!
Die Veranstaltungen finden zum Großteil im Raum 0029 im AStA, Von-Melle-Park 5 am Hauptcampus statt. Bitte beachtet, dass wir an der Uni dem 3G Modell folgen. Bringt daher entsprechende Nachweise mit und tragt in den Gebäuden eine Maske.
Ihr könnt euch hier zu Veranstaltungen anmelden.
Mittwoch, 23.03.2022
Als Erstes wollen wir euch kennenlernen und uns vorstellen. Der AStA ist in verschiedene Referate für die wichtigsten Themengebiete gegliedert. Jede:r Referent:in wird kurz erzählen was ihr Referat macht und wie ihr euch beteiligen könnt.
Dazu gibt es ein leckeres Brunch wo wir, wie Menschen in Hamburg sagen, klönen können.
13:30 – 15:00 Uhr | Raum 0029 im AStA
Die Hochschulpolitik ist vielfältig. Es gibt sowohl akademische, als auch studentische Gremien. Dazu viele Organisationen die sich um bestimmte Projekte kümmern und natürlich auch die Freiräume, in denen ihr ganz einfach mitmachen könnt.
Wir haben Menschen eingeladen die von ihrer Arbeit erzählen, was es für Möglichkeiten gibt sich zu beteiligen und natürlich auch was das ganze bewirkt.
Selbstverständlich haben wir auch noch genug Zeit um eure Fragen zu beantworten und mit euch zu diskutieren.
Historischer Campusrundgang
Warum wurde die Uni 1919 gegründet? Was war vorher auf dem Gelände? Und was ist seit 1919 alles passiert? Prof. Eckart Krause, ehemaliger Leiter der Arbeitsstelle der für Universitätsgeschichte führt über den Campus und gibt Einblick in die Vergangenheit der Universität.
Naturzerstörung und Naturidyll unter nationalem Vorzeichen
Vortrag von Mira Landwehr
Der deutsche Wald: Schauplatz zahlreicher Märchen und germanischer Sagen, düster-drohend und durchstreift von wilden Tieren, zugleich Sehnsuchtsort und wirtschaftlicher Nutzraum, von den Romantikern im 19. Jahrhundert verklärt, von den Nationalsozialisten als Heimstätte des deutschen „Waldvolks“ ideologisch aufgeladen, nach dem Zweiten Weltkrieg durch englische und französische „Reparationshiebe“ abgeholzt, auferstanden im deutsch-österreichischen Heimatfilm der 1950er Jahre und von der Umweltschutzbewegung seit den Siebzigern bis aufs Blut verteidigt.
Die Geschichte des deutschen Waldes ist auch eine Geschichte nationaler Identität. Das Verhältnis der Deutschen zur Natur und zu „ihrem Wald“ erscheint dabei widersprüchlich und komplex. Der englische Historiker David Blackbourn schreibt, „die Beherrschung der Natur verrät viel über das Wesen der menschlichen Herrschaft“.
Der Vortrag zeichnet anhand dieser Geschichte Kontinuitäten der nationalen und bisweilen nationalistischen Projektionsfläche „Natur“ nach und untersucht das Auseinanderklaffen von imaginiertem Idyll und industrialisierter Wirklichkeit. Den Schwerpunkt bilden dabei die Zeit des Nationalsozialismus und ihre Nachwirkungen bis heute.
Wir veranstalten als AStA der Universität Hamburg diesen Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe: »Wider das Vergessen« des Referates für Erinnerung und der Welcome Week 2022 des Referates für Hochschulpolitik.
Donnerstag, 24.03.2022
Dich interessieren die Themen "Nachhaltigkeit" und "Klimaschutz"? Du möchtest Studierende kennenlernen, die sich wie du für eine klimagerechtere Welt einsetzen wollen? Dann komm bei unserem gemeinsamen Plakatemalen vorbei!
Am 25. März findet der globale Klimastreik von Fridays for Future unter dem Motto #PeopleNotProfit statt und Menschen aus der ganzen Welt werden wieder auf die Straßen gehen.
Einen Tag vor dem Streik haben wir, die Students for Future Hamburg, ein kleines Treffen organisiert, um gemeinsam Demoplakate zu gestalten. Dabei kannst du nette Menschen kennenlernen, mit welchen du am Freitag dann zusammen auf den Streik gehen könntest. Wir werden auch kurz erzählen, was genauer unter dem #PeopleNotProfit zu verstehen ist. Du wirst zudem erfahren, wie du dich selber bei den Students for Future einbringen kannst.
Beim Event werden wir für eine Grundausstattung zum Basteln und Gestalten der Plakate sorgen, freuen uns aber, wenn du auch deine eigenen Utensilien mitbringen möchtest. Außerdem wird die Aktion im Freien stattfinden, weshalb du wetterentsprechende Kleidung wählen solltet. Bitte denk auch an eine FFP2 Maske und mach einen Schnelltest, bevor du zu uns stößt, damit wir alle gesund und munter am Freitag dabei sein können.
Wir freuen uns schon euch kennenzulernen!
mit Andreas Blechschmidt | Dienstag, 24.03.2022 | 17:00 Uhr
Das historische Erbe der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und Verbrechen wirkt bis in die Gegenwart. In der Veranstaltung wird diese Unmittelbarkeit der NS-Vergangenheit als aktueller interdisziplinärer Forschungsgegenstand akademischen Studierens vorgestellt sowie die Frage, ob und wie sich die Institution "Universität" mit der eigenen Rolle im NS-Faschismus auseinandergesetzt hat, beleuchtet.
Der gegenwärtig leider wieder überall um sich greifende Antisemitismus hat eine lange Vorgeschichte, die sich mindestens bis in das 15. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen lässt.
Im Vortrag soll ein besonders eindrückliches Beispiel aus der Geschichte der christlich-jüdischen Beziehungen im spätmittelalterlichen Norddeutschland herausgegriffen werden, um die Wirksamkeit des Antijudaismus als Denkform (D. Nirenberg) und des Antisemitismus als Ermöglichungsgrund für Diskriminierung und Gewalt gegen jüdische Menschen in dieser Zeit genauer zu analysieren.
Das gewählte Beispiel soll aber auch zu einer Reflexion darüber anregen, wie der vermeintlichen Logik des Antisemitismus entgegengetreten werden kann.
Die Referentin Prof. Dr. Kristin Skottki ist Juniorprofessorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bayreuth.
Freitag, 25.03.2022
Einführung in die Kapitalismuskritik fällt krankheitsbedingt aus!
10:00 Uhr | Raum 0029 im AStA
So hätten sich utopische Science-Fiction-Fans vergangener Tage die Welt im 3. Jahrzehnt des neuen Jahrtausends vermutlich nicht vorgestellt:
Trotz modernster Anbaumethoden verhungern auch im Jahr 2020 weltweit täglich tausende Menschen; in Deutschland sind allein 1,6 Millionen Menschen auf die Ausgabe abgelaufener Lebensmittel durch Tafeln angewiesen.
Vom Burnout bis zur kaputten Wirbelsäule – ernsthafte psychische und körperliche Erkrankungen sind auch in einer hoch-technisierten Arbeitswelt an der Tagesordnung – während in vielen Ländern der Dritten Welt öfters ganze Minen oder Fabrikhallen über den Köpfen der darin Arbeitenden zusammenkrachen.
Künstliche Intelligenz und Robotik entwickeln sich vielleicht tatsächlich so kühn wie in den Zukunftsromanen und -filmen von früher; aber es erwartet eigentlich niemand, dass KI und Automaten, die den Menschen ja Arbeit abnehmen, die Arbeitszeit tatsächlich verkürzen oder angenehmer gestalten. Viel eher werden sie für millionenfache Arbeits- und Perspektivlosigkeit sorgen.
Auch ohne Pandemie und Wirtschaftskrise sieht die Welt also nicht unbedingt rosig aus.
Zufall sind die beschriebenen Zustände nicht. Auch haben sie ihre Ursache nicht in der Gier einzelner, nicht in verfehlter Politik und sie sind auch kein Naturschicksal: Armut und ein ruinöses Arbeitsleben haben System, sie sind notwendiges Resultat der kapitalistischen Produktionsweise.
Der Workshop möchte das begründen. Anhand einer Darstellung der zentralen Bausteine kapitalistischer Ökonomien – Privateigentum, Geld, Kapital und Lohnarbeit – soll eine Einführung in die Kapitalismuskritik gegeben. Es soll dafür geworben werden, dass die politische Linke die herrschende Wirtschaftsordnung attackieren sollte, auch in Zeiten von Pandemie, Rechtsruck und Klimakrise.
Die im Workshop vorgestellten Thesen stehen zur Diskussion.
mit Miterarbeiter*innen von New Critique | 15:00-17:00 | Raum 0029 im AStA
Universitäre Wissenschaft schmückt sich gerne damit, „der Menschheit“ zu dienen – auch manche Studierende beziehen sich gerne auf einen solchen vermeintlich „emanzipatorischen“ Charakter ihrer Wirkungsstätte.
Der Workshop möchte einen Kontrapunkt setzen: Mit einem Schwerpunkt auf die Natur- und Ingenieurswissenschaften soll aufgezeigt werden, inwiefern Universitäten nicht abstrakt der Menschheit, sondern recht konkret dem Kapital dienen – und wieso sie das paradoxerweise gerade dadurch tun, dass sie dem unmittelbaren Profitstreben entzogen sind. Unter Rückgriff auf Karl Marx' "Kapital" wird dargestellt, welche Rolle Wissenschaft im Kapitalismus spielt, um dann darauf einzugehen, wie das Verhältnis von Staat, Kapital und Universität beschaffen ist.
Über das Referierte soll anschießend diskutiert werden.
Es referiert ein Redaktionsmitglied der „New Critique – Zeitschrift für und wider“. Die „New Critique“ ist ein kritisches Studierendenmagazin, das in Kooperation mit dem AStA Uni Hamburg herausgegeben wird und den gegenwärtig unvernünftigen universitären Betrieb zum Ausgangspunkt für eine möglichst umfassende Gesellschaftskritik nimmt. Der Vortrag basiert auf dem in der ersten Ausgabe erschienen Artikel „Die Universität des Kapitals“. Nähere Infos sowie Links zu den Artikeln: www.nc-uhh.de
Grindelrundgang
Führung von Sandra Wachtel | 17:00 Uhr | Treffpunkt: Haupteingang ESA (Hauptgebäude)
Ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich das Grindelviertel zum Hauptwohngebiet der Hamburger Jüdinnen und Juden. Folglich entstanden hier die zentralen Einrichtungen der jüdischen Gemeinschaft. Zwischen 1933 und 1945 war das Grindelviertel einer der Hauptschauplätze der nationalsozialistischen Verfolgung in Hamburg. Der Rundgang beleuchtet anhand einiger Stationen die jüdische Geschichte des Viertels.
Tourguide ist Sandra Wachtel (Hamburg), sie ist Historikerin und arbeitet als freiberufliche Museums- und Gedenkstättenpädagogin.
Es können sich nur 19 Leute für die Veranstaltung anmelden. Falls ihr doch nicht teilnehmen könnt, meldet euch bitte ab, damit eine andere Person teilnehmen kann.