Statement zum Tod von Lorenz durch Polizeigewalt
5. Mai 2025
Am Ostersonntag kam es in Oldenburg zu einem tödlichen Fall von Polizeigewalt. Lorenz, ein 21-Jähriger Mann, wurde mit vier Schüssen von hinten von der Polizei getötet. Er hatte im Vorhinein einen Konflikt mit anderen und rannte anschließend vor der Polizei weg. Er versprühte Reizgas und würde dafür ohne jegliche Abwägung durch die Stadt verfolgt und von ein 27-jäührige Polizist ermordet. Warum Lorenz vor der Polizei wegrannte, erklärt die miteingebaute alltäglich Angst, die jegliche Konfrontation ohne Gegenseitige Rücksicht trägt. Was eine Rolle für die Eskalation spielte, war der ständige Alltagsrassismus, dem Menschen mit Migrationsgeschichte, wie Lorenz A., ausgesetzt sind.
In einem Land, in dem der Fall Oury Jalloh konsequent nicht von Institutionen aufgearbeitet wird und die Polizei immer wieder rassistische Personenkontrollen durchführen und rechte Tendenzen sich verfestigen, ist es nur verständlich, wenn Lorenz kein Vertrauen in Beamt:innen hätte. Strukturelle Rassismus als Bestandteil der Staatsgewalt wird hiermit bestärkt statt bekämpft.Solch drastische Reaktionen, wie eine Schusswaffe einzusetzen, erfolgen meist gegenüber migrantisierten Menschen und BIPoCs. Wenn es sich um diese Menschen handelt, enden Polizeieinsätze öfter in Eskalation, ohne Rücksicht auf Grundrechte und in schlechtesten Fall tödlich.
Rassismus in der Gesellschaft, im Alltag, bei der Polizei ist dennoch kein Naturzustand der Mensch. Deshalb geht es auch nicht nur um den Fall Lorenz, es geht um die individuelle und kollektive Verantwortung der Polizei konsequent gegen Polizeigewalt vorzugehen. Es braucht eine ernsthafte Debatte um die Rechte und Pflichten der Polizei. Es braucht Solidarität für die Opfer von Polizeigewalt, auch von Seiten der Polizei, andere rechtsstattliche Institutionen und der engagierte Zivilgesellschaft. Es braucht den Willen einer solidarischen Aufklärung. Gerade in Zeiten des Aufstiegs einer Neuen Rechten muss die Demokratie in der Bevölkerung und den Institutionen des Staates hochgehalten werden. Rechte Gewalttaten nehmen zu, die Politik zieht mit- auch keinem Naturzustande. Nicht nur die AfD, auch die Regierungsparteien nehmen an der rechten Themensetzung teil und befeuern damit ein Klima der Angst und der Spaltung.
Von der Bewegung Black Lives Matter bis hin zu Demos gegen rechts am 2024 wird jedoch deutlich, wogegen dieser Kontinuität der Gewalt sich richtetet. Wenn ein großer Teil der Zivilbevölkerung Solidarität ausübt, gewinnt den Alltag eine antirassitische Gehalt und schädliche Gewohnheiten werden abgebaut. Das ist ein guter erster Schritt! Das tiefgreifende Rücksicht füreinander, welches es braucht, um Veränderung zu bewirken, hört aber nicht bei der Kritik gegen die AfD auf. Auch CDU, SPD und die Grünen müssen für ihre menschenfeindliche Politik kritisiert und zur Rechenschaft gezogen werden.
Darüber hinaus müssen wir uns vor allem an öffentlichen Institutionen gegen rechte Hetze und rassistische Strukturen stellen. Universitäten haben unter anderem den Auftrag zu einer zivilen Konfliktlösung beizutragen. Deshalb ist es unsere Pflicht, öffentliche Orte zu nutzen und laut zu werden. Auch am Campus merken wir, dass sich migrantisierte Studierende und BIPoCs einer bedrohlichen Gesellschaftslage ausgesetzt fühlen und mit Internationale Solidarität haben wir den Schlüssel für der Entfaltung einer besseren Kultur, und darüber hinaus gesellschaftliche wirksam für Egalität und zivile Gesellschaftsverhältnisse. Das Gefühl wird z.B. durch erhöhte Polizeipräsenz und eine aufgeheizte Stimmung in der Gesellschaft befeuert. Diese Angst nehmen wir sehr ernst und wollen dafür Couragierte zusammen gegen jegliche Form der Diskriminierung und Demütigung für eine Solidarische Alternative- hier und jetzt!
Volle Solidarität für Lorenz, allen anderen Opfern von Polizeigewalt!
Kein Schritt den Rechten, kein Schritt dem Faschismus!- Egalität erfordert Empathie.