Vortragsreihe zum Thema Antisemitismus, Islamismus und Rechtsradikalismus. Startet ab dem 15. Nov
11 November 2019, by Sarah Rambatz

Photo: AStA
Die Studierendenschaft der Universität Hamburg verurteilt Antisemitismus und Rassismus. Aktuell überschlagen sich die Ereignisse dahingehend gleich in mehrerer Hinsicht:
In Halle hat einer der schlimmsten antisemitisch und rassistisch motivierten Anschläge der letzten Jahre stattgefunden, bei dem zwei Menschen ermordet wurden und das geplante Massaker an der jüdischen Gemeinde nur durch eine Holztür verhindert wurde. Gleichzeitig greift der autokratisch-faschistische Herrscher der Türkei seit einigen Tagen das basisdemokratische, feministische und sozial gerechte Rojava an und führt Massaker an der Zivilgesellschaft durch.
Zu beiden Themen blamiert sich die deutsche Politik auf ganzer Linie. Wenn überhaupt, so sind von ihr nur hohle Phrasen zu hören, während sie zugleich sowohl die AfD als geistige Brandstifter hinter dem Anschlag von Halle und ähnlichen Begebenheiten weiter hofiert und mit türkischen Rechtsradikalen und Islamisten zusammenarbeitet, also jenen, die geschlossen hinter Erdogans faschistischem Regime stehen.
Wir veranstalten daher eine Vortragsreihe, die es den Studierenden der UHH, den Mitgliedern des AStA und allen anderen Interessierten der Universitätsgemeinde, ermöglicht, sich über Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Islamismus zu informieren.
- Genosse Muslimbruder - Deutsche Politik und Islamismus.
Vortrag und Diskussion mit Ralf Fischer
15. November 2019, 19:00 Uhr, Allende-Platz 1, Raum 107
Die Muslimbruderschaft ist weltweit eine der einflussreichsten Organisationen des islamistischen Spektrums. Zwanzig Jahre nach ihrer Gründung baute sie in München ihre erste Filiale auf deutschem Boden. Die bundesdeutsche Politik fördert während ihrer verzweifelten Suche nach potenziellen Bündnispartnern, um der grassierenden Radikalisierung junger Muslime erfolgreich entgegenzuwirken, nicht selten Projekte von Vereinen aus dem Aktionsgeflecht der Muslimbrüder. Dank dieser finanziellen Unterstützung und der damit einhergehenden öffentlichen Anerkennung etablierte die Muslimbruderschaft sich in Stiftungen, Parteien und der Zivilgesellschaft erfolgreich.
Der Referent Ralf Fischer wird in seinem Vortrag den ideologischen Werdegang der SPD von einer politischen Vertretung der Gastarbeiter in den 70er und 80er Jahren hin zu einem bereitwilligen Steigbügelhalter der Muslimbrüder aufzeigen. Der Journalist schreibt regelmäßig für die linke Wochenzeitung Jungle World.
- Queerfeminismus und Islam - Eine feministische Kritik.
Vortrag und Diskussion mit Naida Pintul
7. Dezember 2019, 19:00 Uhr, Allende-Platz 1, Raum 107
Der Islam ist keine "Rasse". Der politische Islam ist eine reaktionäre Ideologie und Alltagspraxis. Ein wohlverstandener, materialistischer Feminismus hieße, Partei zu ergreifen für die Frauen und alle anderen, die nicht in die Streichholzschachtelwelt selbsternannter Geschwister des politischen Islam passen. In den letzten Jahren hat sich im gegenwärtig diskursdominierenden Queerfeminismus eine Strömung herausgebildet, die Religionskritik und den Kampf um nicht verhandelbare Frauenrechte in nicht-westlichen Ländern unter dem Paradigma des Kulturrelativismus schont. Wie kann eine grundlegende feministische Kritik des politischen Islam aussehen? Versucht die Feministin Naida Pintul, Ex-Muslimin zu klären.
- Antisemitismus global.
Vortrag und Diskussion mit Alex Feuerherdt
08. Januar 2020, 19:00 Uhr, Allende-Platz 1, Raum 107
(Ankündigungstext folgt)
- Feministische Emanzipation im Nahen Osten.
Vortrag und Diskussion mit Jenny Havemann
NN, Allende-Platz 1, Raum 107
Wie auf zahlreichen Social Media Beiträgen zu sehen ist, stehen Frauen im Mittelpunkt der Proteste. In der Öffentlichkeit gehören sie zu ihren Anführerinnen und Repräsentantinnen. Diese politischen Akteurinnen symbolisieren ein Phänomen, denn immer häufiger nehmen sich Frauen im Nahen Osten das Recht zu demonstrieren. Im Nahen und Mittleren Osten leiden laut Weltwirtschaftsforum weibliche Menschen am stärksten unter Diskriminierung. Die Auflehnung gegen die patriarchale Unterdrückung repräsentiert damit den Willen sich aus dieser Situation zu emanzipieren. Jenny Havemann lebt selbst im Nahen Osten und engagiert sich als politische Beraterin und Unternehmerin für interkulturelle Kulturaustauschprogramme.
- “Nie wieder?” - Die Kritik der deutschen Vergangenheitsbewältigung.
(Ankündigungstext folgt)