Schnöde Neue Welt: Kritische Einführungswochen im WiSe 21/22
28 October 2021

Photo: AStA
Die Welt ist immer noch schnöde. Deswegen muss die Veranstaltungsreihe, die ihre Schnödnis kartographiert, auch dieses Jahr wieder stattfinden. Schnöde neue Welt ist deine Chance, Grundbegriffe linker Gesellschaftskritik kennen zu lernen. Schnöde neue Welt schrubbt den Glanz von der Scheiße. Schnöde neue Welt ist für dich da, wenn du noch gar keine Ahnung hast, enttäuscht dich aber auch nicht, wenn du die "Das Kapital" als Kopfkissen verwendest. Schnöde neue Welt ist eine Trash-Party ohne Ironie. Erscheint zahlreich.
DIENSTAG, 2. NOVEMBER 2021 UM 18:30
Grundlagen der Kapitalismuskritik
Ort: Café Knallhart
So hätten sich utopische Science-Fiction-Fans vergangener Tage die Welt im 3. Jahrzehnt des neuen Jahrtausends vermutlich nicht vorgestellt:
Trotz modernster Anbaumethoden verhungern auch im Jahr 2021 weltweit täglich tausende Menschen; in Deutschland sind allein 1,6 Millionen Menschen auf die Ausgabe abgelaufener Lebensmittel durch Tafeln angewiesen.
Vom Burnout bis zur kaputten Wirbelsäule – ernsthafte psychische und körperliche Erkrankungen sind auch in einer hoch-technisierten Arbeitswelt an der Tagesordnung – während in vielen Ländern der Dritten Welt öfters ganze Minen oder Fabrikhallen über den Köpfen der darin Arbeitenden zusammenkrachen.
Künstliche Intelligenz und Robotik entwickeln sich vielleicht tatsächlich so kühn wie in den Zukunftsromanen und -filmen von früher; aber es erwartet eigentlich niemand, dass KI und Automaten, die den Menschen ja Arbeit abnehmen, die Arbeitszeit tatsächlich verkürzen oder angenehmer gestalten. Viel eher werden sie für millionenfache Arbeits- und Perspektivlosigkeit sorgen.
Selbst ohne Pandemie und Klimakrise sieht die Welt also nicht unbedingt rosig aus.
Zufall sind die beschriebenen Zustände nicht. Auch haben sie ihre Ursache nicht in der Gier einzelner, nicht in verfehlter Politik und sie sind auch kein Naturschicksal: Armut und ein ruinöses Arbeitsleben haben System, sie sind notwendiges Resultat der kapitalistischen Produktionsweise.
Der Vortrag möchte das begründen. Anhand einer Darstellung der zentralen Bausteine kapitalistischer Ökonomien – Privateigentum, Geld, Kapital und Lohnarbeit – soll eine Einführung in die Kapitalismuskritik im Anschluss an Karl Marx gegeben werden.
Es soll dafür geworben werden, die herrschende Wirtschaftsordnung zu attackieren, auch in Zeiten von Pandemie, Rechtsruck und Klimakrise.
Mit Gruppen gegen Kapital und Nation. (Texte und Infos unter www.gegner.in
Gruppen gegen Kapital und Nation
www.gegner.in
Uns stört nicht das gute Leben der Herrschenden. Sondern daß Schampus und Seide nicht für alle weltweit stinknormal sind, obwohl das möglich wäre.
)
3G-Präsenz-Veranstaltung im Café Knallhart. Meldet euch vorab zur Veranstaltung unter folgendem Link an, dann habt ihr einen Platz garantiert: https://app1.edoobox.com/You/Schnoede%20Neue%20Welt/Veranstaltung.ed.56841f06f727_2602393807.SNW%20VORTRAG%20Grundlagen%20der%20Kapitalismuskritik/?edref=you
Bitte beachtet die dort zu findenden Hinweise zur Anmeldung!
Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/147Utx7a4
DIENSTAG, 9. NOVEMBER 2021 UM 18:30
Feminismus und Marxismus - zwei, die sich brauchen
Ort: Onlineveranstaltung
Der Feminismus scheint mitten in der Gesellschaft angekommen. Bei H&M können wir Girl Power T-Shirts kaufen und auch die Bundesregierung spricht sich für die Gleichstellung der Geschlechter aus. Von diesem Höhenflug bekommt der Marxismus nichts ab. Ihn halten viele für verstaubt und betrachten ihn als eine Ideologie vergangener Zeit. Feminismus und Marxismus scheinen aus dieser Perspektive betrachtet nicht viele Gemeinsamkeiten zu teilen - doch diese Vermutung täuscht.
Marxismus und Feminismus kommen gar nicht ohne einander aus. Oder genauer: wir kommen ohne den Marxismus-Feminismus im Kampf für eine befreite Gesellschaft nicht aus. Denn diese Analyse hilft uns die Gesellschaft im Ganzen und nicht nur in einzelnen Teilbereichen zu erfassen. Sie liefert uns wichtige Erkenntnisse über die gesellschaftlichen Kampfbedingungen und wie und mit wem wir unsere Ziele durchsetzen können. Der Vortrag stellt das Konzept des Marxismus-Feminismus theoretisch vor und argumentiert für eine klassenkämpferische Politik – antikapitalistisch und feministisch.
Mit einer Aktivistin der Antifaschistischen Linken Freiburg
Der Link zum Vortrag wird kurz vor Veranstaltungsbeginn in der Facebookveranstaltung veröffentlicht.
Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/eKX0ESvN9
DIENSTAG, 16. NOVEMBER 2021 UM 18:30
Die Pariser Kommune und ihre Vorgeschichte
Ort: Café Knallhart
Bereits vor der Pariser Kommune wird in Städten wie Lyon, Marseille oder Le Creusot die Kommune ausgerufen. Diese aufständischen Bewegungen gründen in den sozialen Kämpfen der 1860er Jahre in Frankreich. Christopher Wimmer spürt diesen Kämpfen in der französischen Provinz ebenso nach wie in Aufständen in den Kolonien. Er weitet den Blick von unten und zeichnet ein genaueres Bild der Klassenkämpfe des 19. Jahrhunderts.
Mit Christopher Wimmer. (http://christopherwimmer.de/)
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DIENSTAG, 23. NOVEMBER 2021 UM 18:30
Universität im Kapitalismus
Ort: Café Knallhart
Universitäre Wissenschaft schmückt sich gerne damit, „der Menschheit“ zu dienen – auch manche Studierende beziehen sich gerne auf einen solchen vermeintlich „emanzipatorischen“ Charakter ihrer Wirkungsstätte.
Der Vortrag möchte einen Kontrapunkt setzen: Mit einem Schwerpunkt auf die Natur- und Ingenieurswissenschaften soll aufgezeigt werden, inwiefern Universitäten nicht abstrakt der Menschheit, sondern recht konkret dem Kapital dienen – und wieso sie das paradoxerweise gerade dadurch tun, dass sie dem unmittelbaren Profitstreben entzogen sind. Unter Rückgriff auf Karl Marx' "Kapital" wird dargestellt, welche Rolle Wissenschaft im Kapitalismus spielt, um dann darauf einzugehen, wie das Verhältnis von Staat, Kapital und Universität beschaffen ist.
Über das Referierte soll anschießend diskutiert werden.
Mit New Critique – Zeitschrift für und wider. (https://www.asta.uni-hamburg.de/new-critique.html)
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DIENSTAG, 30. NOVEMBER 2021 UM 18:30
What Is Post-Marxism & Why It's A Problem
Ort: Café Knallhart
What is "Post-Marxism?" Is it a correction of the Marxist tradition in a more radical direction, or is it a rejection of that tradition? This lecture will explain how one might get the impression that it is the former, but the reality is more complicated. It will argue that post- Marxism was a way for left wing scholars to adapt to the intellectual winds of postmodernism. Whereas postmodern scholars explicitly rejected both of the emancipatory ideologies of the 19th and 20th centuries with equal measure--liberalism and Marxism--post- Marxists insisted that they were carrying forth the emancipatory promise of the latter in a radicalized form. Indeed, critical theory is normally taught in a linear fashion, demonstrating a progressive trajectory from a vulgar Marxism of the past to a more enlightened post- Marxism of the present. This talk challenges that narrative and argues that Marxism remains indispensable for an emancipatory research program.
w/ Dr. Lillian Cicerchia (co-host "What's Left of Philosophy" https://twitter.com/leftofphil)
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DIENSTAG, 7. DEZEMBER 2021 UM 18:30
Kritische Theorie der Gesellschaft - Erfahrungsgehalt und Programm
Ort: Café Knallhart
Die kritische oder dialektische Theorie der Gesellschaft wurde nach 1931 von Max Horkheimer programmatisch entworfen, an dem von Horkheimer geleiteten Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main entwickelt und in Essays in der Zeitschrift für Sozialforschung ausgearbeitet. Der Titel der Theorie leitet sich her von der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx. Nachdem die ‚kritischen Theoretiker’, Juden und Marxisten, nach 1933 emigrieren mußten, hatte das Institut seinen Sitz in New York. Horkheimer und Adorno kehrten 1949 nach Westdeutschland zurück.
Die Jahre des Entwurfs und der Ausarbeitung der Theorie verweisen auf deren Erfahrungsgehalt. Anders als die meisten marxistischen Theoretiker um 1929/33 erwartet hatten, brachte die Große Depression keine „proletarische Erhebung“ hervor, sondern die „Revolution von rechts“ (Hans Freyer). Die Aufgabe einer dialektischen Theorie konnte deshalb nur sein: die Zerstörung des liberalen Zusammenhangs von Krise und Kritik, also die „Barbarei“ aufzuklären. Diese Aufgabe war auch nach 1945/49 nicht erledigt: Die Identität der Bundesrepublik Deutschland bestand – wie Wolfgang Mommsen und Jürgen Habermas um 1990 noch einmal dargelegt haben – von Beginn an in einer Konstellation verklärender Ideologien: Verdrängung der nationalsozialistischen Vergangenheit, Gleichsetzung von Sozialismus und Nationalsozialismus durch einen tief sitzenden Antikommunismus, Stolz auf den durch masochistische Arbeit erlangten Wirtschaftserfolg, unpolitischer Individualismus. So bleibt die Aufgabe der kritischen Theorie auch gegenwärtig, besonders angesichts der Wiederkehr des Verdrängten im neoliberalen Rechtspopulismus und Neo- Nationalsozialismus, im Antisemitismus und Rassismus: das „Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe.“ (Adorno) Weil dieser Imperativ das in Deutschland herrschende kollektive Selbstverständnis grundlegend angreift, trifft die kritische Theorie, wo sie nicht museal bewahrt wird, auf Widerstand auch an deutschen Universitäten.
Mit Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt. (Lehrte bis 2009 als Soziologie-Professor an der Uni Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.)
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DIENSTAG, 14. DEZEMBER 2021 UM 18:30
Europas Grenzpolitik, Rassismus und Aktivismus
Ort: Café Knallhart
[Veranstaltungsankündigung folgt]
Mit NINA - WomeN IN Action.
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DIENSTAG, 11. JANUAR 2022 UM 18:30 Bis auf Weiteres verschoben!
Mehr Radikalität wagen. Warum die Klimabewegung eine ökosozialistische Perspektive entwickeln muss
Ort: Café Knallhart
Die Hitzewellen der letzten Jahre, die in vielen Regionen zu gewaltigen Ernteeinbußen und verheerenden Waldbränden führten, haben einmal mehr die zerstörerischen Auswirkungen der Erderwärmung verdeutlicht. Unter NaturwissenschaftlerInnen herrscht seit Jahrzehnten weitgehende Klarheit über die stofflichen Zusammenhänge und die umfassenden Auswirkungen des Klimawandels. Dieses Wissen konnte den Zug Richtung Abgrund jedoch ebenso wenig stoppen wie die Appelle der Klimabewegungen, jenen ExpertInnen endlich Gehör zu schenken.
Die Beharrlichkeit, mit der die Naturzerstörung trotz aller Warnungen voranschreitet, ist indes kein Zufall: Das Kapital kennt keine Grenzen, sondern nur zu überwindende Schranken. Eine Umkehr ist daher weder durch die „Kräfte des Marktes“ noch durch die Politik des bürgerlichen Staates zu erwarten.
Mit Maria-Elisabeth Neuhauss und Max Hauer
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Ort: AStA Uni Hamburg
ZUR AUSSTELLUNG
Friedrich Engels wurde vor 201 Jahren im November 1820 in Barmen, dem heutigen Wuppertal geboren. In dieser Ausstellung widmen wir uns den Argumenten von Friedrich Engels zur Kritik an Politik und Ökonomie, seinen Analysen und seinem Werk. Quer steht die Ausstellung damit zu den beiden üblichen Arten, Engels zu würdigen. Einerseits wurde dieser in der DDR als ideeller Staatsgründer erster Ordnung bejubelt und als Mitbegründer des „historischen Materialismus“ geehrt. Statuen wurden zu seiner Ehre erbaut und natürlich
auch zur Ehrung derjenigen, welche sich auf seine Theorien beriefen. In der Gewerkschaftsbewegung wird er gerne als Lehrer der Gewerkschaften und der ganzen Arbeiterbewegung, gar als Erfinder des Marxismus gesehen. Umgekehrt musste sich Engels von bürgerlicher Seite bei aller Anerkennung immer kritisch fragen lassen, was sein Anteil an später in seinem Namen verübten Taten sei, vom Archipel Gulag bis zum Mauerbau. Kritische Stimmen positionieren sich dann meist irgendwo dazwischen, rühmen sein Gespür für „soziale Ungleichheit“, sehen aber seinen Einsatz für die „Diktatur des Proletariats“ aus heutiger Sicht als zweifelhaft an. Wer sich auch für derart „kritische“ Betrachtungen interessiert, soll an entsprechender Stelle danach suchen. In der Ausstellung selbst widmen wir uns lediglich der Frage, ob es denn stimmt, was Engels an verschiedenen Argumenten in seinem Werk hat fallen lassen. Was stimmt, sollte man übernehmen, egal ob es kommunismusverdächtig ist. Was falsch ist, sollte verworfen werden, auch wenn das als antimarxistisch gilt
Die Ausstellung kann und soll begleitend in den sozialen Medien diskutiert werden. Twitter- , Instagram- und Facebook-Beiträge bitte einfach mit dem #EngelsArgumente versehen. Die Ausstellung wurde erstellt und produziert von Peter Schadt und Jörg Munder, mit großer Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden Württemberg, der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt sowie des ver.di Bezirks Stuttgart.
DATUM: Die Ausstellung ist vom 17. Januar bis zum 17. März in Hamburg zu sehen. UHRZEITEN: Die Räume sind geöffnet von Montag bis Freitag, jeweils 10 bis 18 Uhr. ORT: Foyer des AStA Uni Hamburg (Von-Melle-Park 5)
ZUR VERNISSAGE AM 17.01.
18:30 Uhr: Sektempfang
19:00 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Input & Diskussion: Engels – Argumente eines Kritikers mit Peter Schadt
Auch mehr als 100 Jahre nach dem Tod Engels sind die Gegenstände seiner Polemiken, seiner Analysen und seines Spotts nicht verschwunden. Wenn Marx in dem von Engels herausgegebenen „das Kapital“ davon schreibt, dass die „kapitalistische Produktion“ die Technik nur entwickelt „indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter“, dann werden wir uns an diesem Abend fragen, was man über die heutige Klimadebatte bei Engels lernen kann. Wenn Engels gegen die bürgerliche Familie polemisierte ist zu prüfen, inwiefern hier eine Analyse vorliegt, mit der noch die heutige Rolle der Frau im Kapitalismus erklärt werden kann. Kurz: Wir wollen uns an diesem Abend nicht mit dem „historischen Kontext“ und dem „Leben und Leiden des Friedrich E.“ beschäftigen, sondern mit unserer Zeit im Lichte einiger Argumente des alten Kritikers.
3G-Präsenz-Veranstaltung im Foyer des AStA Uni Hamburg. https://app1.edoobox.com/You/Schnoede%20Neue%20Welt/Veranstaltung.ed.66c89f04a4f6_2602756838.SNW%20Vernissage%20%23EngelsArgumente%20-%20Eine%20Ausstellung%20zu%20Friedrich%20Engels%20%28AStA-Foy/?edref=you
Beachtet bitte die dort zu findenden Hinweise zur Anmeldung!
Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/1A1fLQTH5
DIENSTAG, 18. JANUAR 2022 UM 18:30 Bis auf Weiteres verschoben!
Dialektik als Methode?
Ort: Café Knallhart
Soziologische und philosophische Theorien gibt es Verschiedenste. Neben dem Funktionalismus, dem Poststruktualismus und Systemtheorien gibt es, wenn auch lange nicht mehr so prominent wie in den 60er und 70er Jahren, auch eine „dialektische Methode“. Sie soll es ermöglichen, soziale Vorgänge und Phänomene zu verstehen, indem und weil sie die Widersprüchliche Wirklichkeit als Widersprüchlich anerkennt. Mehr noch: Hegel wird mit seiner „Logik“ zum Paten dafür erklärt, dass Dialektik überhaupt die Methode wäre, um richtig zu denken, Engels soll sein eifrigster Schüler gewesen sein. Damit ist selbst ein ziemlich Widerspruch konstruiert, denn immerhin setzt die Beschäftigung mit der Dialektik ja bereits voraus, dass man richtig denken kann, womit wiederum die „Methode“ Dialektik überflüssig wird.
An derartigen Widersprüchen krankt allerdings nicht nur die Dialektik als methodischer Verhau für eifrige Soziologie- und Philosophiestudenten, sondern auch andere Methoden der modernen Geistes- und Sozialwissenschaften. „Gegenstandsbezogene Theorien“ sollen am Gegenstand entwickelt werden, um diesen passgenau zu erfassen, wobei bereits unterstellt werden muss, dass der Gegenstand auch ohne Theorie erfasst werden kann. Warum trotz derartiger Widersprüche die Geistes- und Sozialwissenschaften nicht auf „Theoriebildung“ verzichten, und mit dem Postulat der „Intersubjektivität“ gleich ganz darauf verzichten, noch etwas über die Wirklichkeit zu sagen, soll in dieser Veranstaltung diskutiert werden.
Mit Dr. Peter Schadt. (Arbeitet beim Deutschen Gewerkschaftsbund als Regionssekretär. Veröffentlichungen in junge Welt, konkret & Jacobin Magazin.)
3G-Präsenz-Veranstaltung im Café Knallhart. Meldet euch vorab zur Veranstaltung unter folgendem Link an, dann habt ihr einen Platz
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DIENSTAG, 25. JANUAR 2022 UM 18:30 Bis auf Weiteres verschoben!
Sozialpartnerschaft – Ursprung, Kritik und Zukunft des deutschen Klassenkompromiss
Ort: Café Knallhart
Über kaum etwas herrscht in der (gewerkschaftlichen) Linken mehr Übereinstimmung, als über die Abneigung gegenüber dessen, was als „Sozialpartnerschaft“ bezeichnet wird. So wird bereits seit viele Jahrzehnten in Deutschland unter diesem Label, weitestgehend erfolgreich, der Klassenantagonismus zwischen Lohnabhängigen, die sich in Gewerkschaften organisieren, und Besitzendenden, welche sich in Arbeitgeberverbänden zusammenschließen, weitestgehend institutionalisiert und damit in systemimmanente Bahnen gelenkt. Doch warum eigentlich? Wie konnte es geschehen, dass der Klassenkampf in Deutschland so nachhaltig in befriedete Bahnen gelenkt wurde? Und wieso ist sie dermaßen Krisenrobust, dass pünktlich zum Beginn einer der größten Wirtschaftskrisen unserer Zeit, die Vorsitzenden ihrer Dachverbände in der Presse verkünden, dass „[d]ie Sozialpartner [...]gemeinsame Verantwortung in der Coronakrise über Differenzen [stellen]“ (DGB/BDA 13.03.2020).
In der Veranstaltung wollen wird uns daher zuerst einen Begriff dessen erarbeitet, was unter Sozialpartnerschaft verstanden werden kann und wo ihre (historischen) Ursprünge liegen. Hieran anschließend werden Hintergründe referiert, warum ihr seit vielen Jahrzehnten eine Krise diagnostiziert wird und wieso die Sozialpartnerschaft dennoch immer wieder ihre Robustheit unter Beweis stellen konnte. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen im Zuge der Corona-Krise und der zeitgleich immer sichtbarer werdenden Klimakatastrophe, wollen wir (unabhängig von moralischen Appellen an die Notwendigkeit einer „Neuen Klassenpolitik“) mit Blick auf unsere eigenen Politische Praxis darüber diskutieren, was mögliche Ansätze und Strategien, einer notwendigen Erneuerung der Idee einer kämpferischen (Klassen/-Gewerkschafts-)Politik sein können. Und welche Rolle insbesondere die Linke bei der notwendigen Wiederbelebung des utopischen Geistes in diesen Kämpfen spielen sollte und überhaupt kann.
Mit Marvin Hopp (Arbeitsgemeinschaft für gewerkschaftliche Fragen).
3G-Präsenz-Veranstaltung im Café Knallhart. Meldet euch vorab zur Veranstaltung unter folgendem Link an, dann habt ihr einen Platz
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