Editorial & Artikelübersicht // NC-UHH #3
20. Mai 2023
Foto: by Sonny Mauricio
New Critique #2 - "Feuer und Flamme der Depression! Psyche - Gesellschaft - Aufstand"
New Critique #2: Psyche - Gesellschaft - Aufstand (pdf)
Alle Artikel im Volltext:
0. Editorial
1. Zum Zusammenhang von Emotion und Revolution
2. Depression und Kapitalismus. Über Mark Fisher
3. Zur Gewalt von Geschlechterrollen und Grooming
4. Eine sozialistische Perspektive auf das Thema „Suizid“
5. Interview mit der psychologischen Beratung der Poliklinik Veddel (Poliklinik Veddel)
Info: Psychologische Beratung des AStA
6. Die Dynamik des Aufstands. Zur Hungerrevolte in Hamburg 1919
7. Betroffenheit und gesellschaftliche Ideale im Antirassismus
8. Covid-19 in der Volksrepublik China
9. Replik: Die Universität dem Kapital entreißen
10. Kolumne: Arbeit & Kultur
Liebe Leser:innen,
dies ist die dritte Ausgabe des kritischen Studierendenmagazins New Critique — Zeitschrift für und wider. Für eine konsequente Kritik des Bestehenden, wider den reaktionären Schwachsinn.
Nachdem in den ersten Ausgaben die Rolle der Universität im Kapitalismus beleuchtet wurde und wir das Verhältnis von Psyche und Gesellschaft analysiert haben, beschäftigt sich diese Ausgabe mit Kritik an Imperialismus und Antiimperialismus.
Zum Redaktionsschluss blicken wir auf knapp ein Jahr Ukrainekrieg zurück, in dem Tausende Menschen umgebracht und noch viel mehr verletzt wurden oder flüchten mussten. Die persönlichen Geschichten des Leids im Krieg haben wir alle in den Medien verfolgt. Wir versuchen, diesem ungeheuren Leid gerecht zu werden, indem wir analytisch über es hinausblicken. Das geschieht in den versammelten Texten einerseits, indem theoretisch die Ursachen von Kriegen aufgezeigt werden. Andererseits kritisieren die Texte verschiedene ideologische Auffassungen über Kriege und Imperialismus.
Die ersten vier Artikel fallen demnach in den Schwerpunkt: „Endlich wieder Krieg? Zur Kritik an Imperialismus und Antiimperialismus“.
Den Anfang macht der Text Wer redet, der schießt nicht. Die Gruppen gegen Kapital und Nation finden die Gründe für Krieg im kapitalistischen Frieden, der die Nationen bereits in einen Antagonismus zueinander setzt.
Anlässlich der Frage Imperialismus: Was ist das und warum sollten wir dagegen sein? kritisierte Chris Cutrone von der Platypus Affiliated Society bereits vor über 15 Jahren einige Fehler des linken Antiimperialismus. Er wies auf einen ressentimentartigen Antiamerikanismus, Sympathien zu Islamisten und Ignoranz gegenüber der tatsächlichen Lage in den Kriegsgebieten hin.
Zwischen Reaktion und Revolution verorten unsere Autor:innen den linken Antiimperialismus. Sie zeigen auf, dass der bisherige Antiimperialismus den Kapitalismus nicht verstanden hat und deswegen in Teilen antisemitisch war. Wenn die Linke die Kämpfe unserer Zeit begreifen will, braucht es eine theoretische und praktische Neuauflage des Antiimperialismus.
Gegen die Solidarität ist ein Einspruch gegen die Gewohnheit, in Kriegsfragen unbedingt einer Seite die Daumen drücken zu wollen. Es geht darum, warum das Fordern von Frieden dämlich und die tatsächliche Befassung mit den Kriegsgründen angebracht ist.
Außerhalb des Titelthemas dokumentiert die neue Rubrik Schnipsel aus dem Unibetrieb den täglichen Wahnsinn an der Uni. Dieses Mal geht es um antiamerikanische Studierende und die Eingemeindung von Gesellschaftskritik ins Curriculum.
Danach findet ihr eine Übersicht über Studentische Selbstverwaltung an der Uni Hamburg, damit ihr wisst, wie ihr euch einbringen und an wen ihr euch für eure Anliegen wenden könnt.
Darauf folgt ein Bericht über Islamistische Machtdemonstrationen gegen Linke an der Uni Hamburg, der die Ereignisse rund um einen Vortrag am Campus im November schildert. Eine Aufforderung an Linke, sich Islamisten in Hamburg entschlossen entgegenzustellen.
Islamisches Zentrum schließen! lautet eine zentrale Forderung der iranischen Proteste in Hamburg. Der Verein Säkularer Islam und die International Women in Power sehen eine europaweite Gefahr in der Blauen Moschee als Terror- und Spionagezentrum.
Auch in diesem Heft wird die Rolle der Uni im Kapitalismus weiterdiskutiert. Auf den Text „Die Universität des Kapitals“ aus NC #1 hatten in NC #2 die Marxistischen Studierenden Hamburg kritisch geantwortet. In Die Uni dem Kapital 'entreißen'? liefert nun Heiko Vollmann eine Anti-Kritik zur Replik und wirft den MSH Arbeiterbewegungspathos sowie etliche falsche Urteile über das Verhältnis von Theorie und Praxis vor.
In der Kolumne Arbeit & Kultur findet sich eine Rezension zu Annika Brockschmidts Buch Amerikas Gotteskrieger - Wie die Religiöse Rechte die Demokratie gefährdet. Dem Werk entgehe, dass Liberale und Rechte gemeinsam von Ökonomie schweigen, um vom Kulturkampf zu profitieren.
Außerdem befindet sich im Heft ein Poster, das von Isabell Alexandra Meldner und Hanne Jannasch für ihre Ausstellung „Sitting Somewhere“ entworfen wurde. Du findest die beiden auf Instagram unter @isabellalexandra.m und @hannejannasch. Der abgebildete "Monobloc"-Stuhl – das global meistverkaufte Möbelstück aller Zeiten – schien uns den kapitalistischen Weltmarkt gut zu symbolisieren, welcher mit seinen Antagonismen und seinem Bedarf nach staatlicher Gewalt Grundlage für Imperialismus und Krieg darstellt.
Wenn Du Printausgaben bestellen möchtest, dann schreibe uns gerne eine Mail an: new.critique"AT"asta.uni-hamburg.de Kontaktiert uns auch gerne per Mail oder Social Media, wenn ihr Fragen, Kritik oder Anregungen an uns richten wollt! Wir laden dazu ein, mit uns über unsere Artikel zu diskutieren oder zu streiten und drucken auch Leserbriefe und Repliken ab. Außerdem könnt ihr uns gerne für eine Veranstaltung zu unseren Inhalten einladen.
Zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Die Redaktion versteht sich als heterogene Gruppe, deren politische Standpunkte bezüglich ihrer Gesellschaftskritik variieren. Auch stammen einige Artikel dieser Ausgabe von externen Autor:innen mit denen es sich ähnlich verhält. Kein Artikel stellt demnach die Meinung der gesamten Redaktion dar. Einige Autor:innen sind Mitglieder des AStA der Uni Hamburg, andere nicht. Die Inhalte dieser Zeitschrift repräsentieren im Zweifelsfall nicht die Position des AStAs der Uni Hamburg.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Dir
die Redaktion der New Critique – Zeitschrift für und wider
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